Das DKFZ warnt vor Tabakwerbung

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Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg prangert in seiner aktuellen Veröffentlichung „Direktmarketing für Tabakprodukte in Deutschland“ die Vermarktung des zwar legalen aber auch unbestritten krankmachenden und häufig sogar tödlichen Produkts Zigarette an. Besonders die Werbung junger Menschen, z. B. auf Festivals und Partys mit vornehmlich junger Zielgruppe, wird kritisch betrachtet. So treten die Tabakhersteller zum Beispiel bei Open-Air-Festivals in abgetrennten Relax-Lounges o. ä. an die Besucher heran, locken mit Gewinnspielen und Geschenken und versuchen im Nachgang die erhaltenen Adressen für massive Werbung zu nutzen. Dabei ließe es sich laut der Veröffentlichung nicht vermeiden, dass diese Werbestrategie „auch Jugendliche“ erreiche.

Und entgegen aller Beteuerungen der Tabakindustrie diene Werbung für Zigaretten und andere Tabak-/Rauchprodukte nicht allein der Markenbindung von Rauchern sondern vor allem dazu, junge Nichtraucher in die Welt der Raucher einzuführen und durch ständige Sensibilisierung für den beworbenen „Lifestyle“ zum Experimentieren mit Rauchwaren und schließlich zum Rauchen zu animieren.

„Die permanente und weit verbreitete Präsenz von Tabakwerbung stilisiert das Rauchen zu einem erstrebenswerten Lifestyle, insbesondere für junge Menschen. Damit wirkt die Tabakwerbung dem aktuellen Trend zum Nichtrauchen entgegen und unterminiert die Bemühungen der Gesundheitspolitik, den Raucheranteil in der Bevölkerung zu senken“, sagt Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum. Der nun vorgelegte aktuelle Report zeigt, dass die Tabakindustrie alle zur Verfügung stehenden Werbekanäle intensiv nutzt und sich zunehmend direkt an potentielle Kunden wendet.

Durch die Unterzeichnung des WHO-Rahmenübereinkommens zur Eindämmung des Tabakkonsums (Framework Convention on Tobacco Control, FCTC) hat Deutschland sich verpflichtet, bis 2010 ein umfassendes Verbot für Tabakwerbung zu erlassen – es ist nun auch durch diese Veröffentlichung untermauert, dass dieses Verbot dringend notwendig ist. Die geplante Gesetzesinitiative von Bundesminister Christian Schmidt muss deshalb auf den Weg gebracht und ins Ziel gebracht werden! Unterzeichen Sie deshalb noch heute: #stopp-tabakwerbung

Quelle: http://www.dkfz.de