Experten fordern mehr Aufklärung über COPD

Unter der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden europaweit mehr als 44 Millionen Menschen, weltweit ist es die vierthäufigste Todesursache. Doch bis zu 75 Prozent der COPD-Patienten werden laut Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gar nicht oder erst sehr spät diagnostiziert.
 
 Aufatmen, die Lunge mit Sauerstoff füllen – für Patienten mit COPD ist das nur eingeschränkt möglich. Deswegen fordern Lungenfachärzte und Patientenorganisationen mehr Aufklärung und klare Vorgaben für die Früherkennung und Behandlung dieser Krankheit.
 
 COPD ist eine chronisch fortschreitende Lungenerkrankung, die das Atmen massiv beeinträchtigt. Hauptursache ist das Rauchen. COPD, umgangssprachlich auch „Raucherlunge“ genannt, verursacht europaweit Kosten von etwa 50 Milliarden Euro im Jahr, Tendenz steigend. Das geht aus einem Bericht der European Respiratory Society und der European Lung Foundation hervor.
 
 Lungentests in den Erstattungskatalog
 
 In erster Linie trifft die Krankheit Menschen zwischen 40 und 65 Jahren, die noch mitten im Beruf stehen. Deswegen sei COPD in Europa zudem für einen jährlichen Produktivitätsverlust von 28,5 Milliarden Euro verantwortlich.
 
 In der Früherkennung und Behandlung der Krankheit gibt es europaweit große regionale Unterschiede. In den Niederlanden ist die Früherkennungsrate besonders hoch, Großbritannien hinkt weit hinterher. Dort, so schätzen Experten, sind zwei der drei Millionen COPD-Patienten gar nicht diagnostiziert. Doch unbehandelt führt die Krankheit durch ihre zunehmende Atemnot zu einer schweren Beeinträchtigung der Lebensqualität. Die Schäden, die COPD an der Lunge anrichtet, lassen sich nicht rückgängig machen.
 
 Professor Klaus Rabe, President Elect der European Respiratory Society, fordert eine verbesserte Früherkennung. „Lungenfunktionsmessungen sollten in allen EU-Ländern in den Rückerstattungskatalog aufgenommen werden. Je früher wir Betroffene diagnostizieren und behandeln, desto besser sind ihre Aussichten und desto geringer sind die psychischen, physischen und finanziellen Belastungen“, sagt er.

Quelle: http://www.gesund-durch.de/gesundheit_a-z/meldungen/15748/