Spezielle Form des Lungenkrebs bei Rauchern

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Spezielle Form des Lungenkrebs bei Rauchern: Raucher und Nichtraucher leiden an unterschiedlichen Lungenkrebsformen.

Die durch Rauchen verursachte Form des Lungenkrebs unterscheidet sich von der selteneren Tumorvariante, die auch bei Nichtrauchern auftritt. Dies hat ein internationales Forscherteam vom British Columbia Cancer Research Center in Vancouver herausgefunden und schürt damit Hoffnungen auf neue Ansätze in der Diagnose und Behandlung.

Lungenkrebs bei Rauchern und Nichtrauchern unterschiedlich
Bereits seit Langem ist klar, dass sich das Lungenkrebs-Risiko durch Rauchen erheblich erhöht. So findet sich auch auf Zigarettenschachteln der Hinweis: Rauchen verursacht Krebs. Dass die Form des Lungenkrebs sich bei Nichtrauchern und Rauchern unterscheidet, war dabei bislang jedoch nur eine Hypothese. So hatten Forscher zwar in verschiedenen Studien Hinweise darauf gefunden, dass Lungentumoren bei Nichtrauchern spezielle genetische Merkmale aufweisen, konnten den Unterschied bisher jedoch nicht eindeutig wissenschaftlich belegen. Jetzt ist es den Wissenschaftlern des British Columbia Cancer Research Center`s jedoch gelungen zu beweisen, dass erhebliche Unterschiede der Krebsformen bei Nichtrauchern und Rauchern bestehen.

Veränderte DNA-Abschnitte können Lungenkrebs auslösen
Das internationale Forscherteam hat im Rahmen seiner Studie 83 an Lungenkrebs erkrankte Menschen untersucht, wobei unter den Studienteilnehmern 39 aktuelle Raucher, 14 ehemalige Raucher und 30 lebenslange Nichtraucher waren. Die Wissenschaftler interessierten sich dabei besonderes für die Erbinformationen der Probanden, die im möglichen Zusammenhang mit der Tumorbildung stehen. So verglichen die Forscher die DNA aus den Krebszellen der Patientengruppen einerseits untereinander und anderseits mit den Erbinformationen gesunder Zellen des jeweiligen Teilnehmers. Dabei konnten sie feststellen, dass die Tumorzellen von Nichtrauchern insgesamt deutlich mehr veränderte DNA-Abschnitte aufwiesen als die der Raucher.

Lungenkrebs bei Nichtrauchern separat betrachten
Demnach kommen die Forscher des British Columbia Cancer Research Center´s zu dem Ergebnis, dass für die Entstehung von Lungenkrebs bei Nichtrauchern die Summe vieler verschiedener DNA-Änderungen ausschlaggebend ist. Die Tumorbildung bei Rauchern hingegen wird durch den Kontakt mit krebserregenden Substanzen des Tabakrauchs ausgelöst, wobei der Rauch wenige, aber einschneidende Änderungen hervorruft, die direkt zur Krebserkrankung führen. Daher sollte „Lungenkrebs in Nichtrauchern (…) als separate Gruppe betrachtet werden“, betonte Kelsie Thu bei Vorstellung der Studienergebnisse auf der Jahreskonferenz der Amerikanischen Gesellschaft für Krebsforschung in Philadelphia.

46.000 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland
So ist die Hauptursache der jährlich rund 46.000 Neuerkrankungen in Deutschland nach wie vor das inhalative Tabakrauchen. Doch die Untersuchung der Bronchialkarzinomen bei Nichtrauchern hat belegt, dass für bestimmte Formen des Lungenkrebs genetische Faktoren und nicht der Tabakkonsum ausschlaggebend sind. Diese Erkenntnis wollen die Wissenschaftler nutzen, um Lungenkrebs bei Nichtrauchern künftig früher erkennen zu können. Und auch die Entwicklung spezieller Behandlungmethoden für diese Form der Bronchialkarzinome ist ein erklärtes Ziel der Forscher. „Eine genaue Untersuchung der Unterschiede zwischen den beiden Lungenkrebs-Arten könnte dazu führen, molekulare Ansatzpunkte für eine frühe Diagnose und erfolgreiche Behandlung zu finden“, betonte Kelsie Thu. Denn

Bronchialkarzinome eine der häufigsten Krebserkrankungen
Mit 25 Prozent aller bösartigen Tumoren (Malignome) sind Bronchialkarzinome eine der weltweit häufigsten Krebsarten (bei Männern die häufigste). In Deutschland erkranken jährlich rund 46.000 Menschen und etwa 40.000 sterben an den Folgen der Erkrankung. Dabei liegt das Verhältnis von erkrankten Männern zu Frauen bei etwa 3 zu 1, wobei die Bronchialkarzinome nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei Frauen zu 60 Prozent, bei Männern zu 90 Prozent auf aktives Zigarettenrauchen zurückzuführen sind und die genetisch bedingten Tumorbildungen einen entsprechend geringen Anteil unter den Krebserkrankungen ausmachen. Die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate (d. h., wie viele Erkrankte nach fünf Jahren noch leben) liegt bei lediglich fünf Prozent. Nur wenn der Lungenkrebs frühzeitig entdeckt wird, ergibt sich laut American Cancer Society eine wesentlich höhere Überlebensrate, die dann bei rund 47 Prozent liegt.

Quelle: http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/spezielle-form-des-lungenkrebs-bei-rauchern-27727.php