Wasserpfeifentabak oft geschmuggelt

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Wasserpfeife (c) Daniel Menapace

Wasserpfeife (c) Daniel Menapace

Wie das Hauptzollamt Dortmund mitteilt, ist nicht nur das Shisha-Rauchen (und damit auch die einschlägigen Shisha-Cafés) auf dem Vormarsch, sondern auch die Verwendung von unversteuertem, also illegalem, Shisha-Tabak. Besonders beliebt seien die originalen Tabakmischungen aus dem Orient. Doch diese enthalten neben Tabak nicht nur starke Aromen sondern auch bis zu 30% Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit wird durch Zucker in Form von Zuckermelasse oder als Glyzerin dem Gemenge beigefügt und ist in Deutschland nicht legal; hier sind maximal 5% Glyzerin als Feuchthaltemittel erlaubt.

Die Beamten des Zolls  haben allein im ersten Halbjahr 2015 mehr als 475 kg ungeprüften und unversteuerten Wasserpfeifentabak sichergestellt. Von den Anfang Juli 120 Shisha-Cafés im Zuständigkeit des Amts wären in weniger als drei Prozent keine illegalen Produkte gefunden worden – d. h. 97% der Betreiber gefährden aus Profitgier ihre Kunden noch mehr, als es mit dem Produkt Wasserpfeife ohnehin schon geschieht. „Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2015 bereits 72 Strafverfahren und 57 Bußgeldverfahren gegen die Betreiber der Cafés eingeleitet“ sagte Andrea Münch, Pressesprecherin des Hauptzollamts Dortmund.

Die hohen gesundheitlichen Risiken dieser Mischungen werden von Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen unterschätzt: scheinbar unbeschwerter, durch das Wasser gereinigter und gekühlter „Genuss“, tolle Aromen und arabischer Urlaubs-Flair – die WHO schätzt die Rauchmenge einer Shisha-Sitzung auf die Menge von 100 filterlosen Zigaretten, unabhängig davon ob legaler oder geschmuggelter Tabak verwendet wird.

Allein durch die knapp 500kg geschmuggelte Rauchwaren wäre dem deutschen Gesundheitswesen (durch entgangene Tabaksteuern von 35€/kg) zudem gut 16.600 € entgangen.

Quelle: zoll.de