Hartnäckiges Gift auf allen Oberflächen

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Einen verrauchten Raum lüften und „gut ist’s“? Leider ist das nicht so einfach. Die Gifte aus dem Tabakqualm setzen sich auf allen Oberflächen ab und bleiben dort monatelang. Jeder, der diese Oberfläche anfasst, nimmt die Gifte durch die Haut auf.

Forscher der Universität San Diego untersuchten für Ihre Studie Räume in einem Casino, in dem vorher lange Jahre geraucht wurde. Obwohl seit 2014 ein Rauchverbot in Kalifornien gilt, fanden die Forscher an allen untersuchten Stellen Nikotin-Partikel und tabakspezifische Nitrosamine. Für diese Untersuchung wurden zweimal vor und sechsmal nach der Einführung des Nichtraucherschutzes Proben genommen. Die Rückstände aus dem Tabakrauch werden im Englischen als „third-hand smoke“ (THS) bezeichnet werden, also als Rauch aus dritter Hand, in Deutschland nennt man dies auch „kalten Rauch“.

Laut Studie dringen diese Ablagerungen des Rauchs tief in Materialien ein und setzen sich Schicht um Schicht auf Oberflächen ab. Zwar könnten gute Luftaustauscher wie Klimaanlagen die Luftqualität schnell verbessern, auf Oberflächen blieben „feste“ Rückstände aber zurück. Außer durch den Austausch von Teppichen, Einrichtungsgegenständen, Tapeten oder durch intensive Oberflächenreinigung blieben diese giftigen Anhaftungen in den Räumen noch lange zurück. Dies gilt selbstverständlich nicht nur für Casinos sondern auch für alle anderen, auch private Räume. Obwohl es noch viel zu wenige Untersuchungen zu den langfristigen Folgen vom Kontakt mit diesen Rückständen gibt gilt als sicher, dass sie sehr gefährlich sind.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) rät deshalb Rauchern vor dem Kontakt mit Kindern ab. Denn auch an Händen, Kleidung und Haaren von Tabakkonsumenten hängen diese Stoffe und bei jedem Kontakt würden diese auf die zarte Kinderhaut übertragen.

Quelle: ZEIT ONLINE www.zeit.de, dpa, jr 338 / Tobacco Control: Matt et al., 2018