Ab dem 1. Juli 2025 treten in Frankreich weitreichende Änderungen bei der Tabakkontrolle in Kraft. Ziel der neuen Regelungen ist es, den öffentlichen Raum rauchfrei zu gestalten – insbesondere in Bereichen, in denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten. Damit verfolgt die französische Regierung einen konsequenten Kurs im Kampf gegen den Tabakkonsum und für den Schutz der öffentlichen Gesundheit. In Deutschland sieht es aktuell nicht danach aus, dass ähnliche Regelungen kommen.
Konkret bedeutet das: Das Rauchen in Frankreich wird ab sofort landesweit an vielen öffentlichen Orten verboten. Dazu gehören Parks und Gärten, Strände und Freibäder, Bushaltestellen sowie Bereiche in der Nähe von Schulen, Spielplätzen, Sportanlagen und Bibliotheken. Bislang hatten nur einige Gemeinden solche Verbote erlassen, an Stränden galten vielerorts schon regionale Regelungen – nun wird daraus ein einheitliches nationales Gesetz. Wer sich nicht an die neuen Regeln hält, muss mit einem Bußgeld von bis zu 135 Euro rechnen. Wie konsequent das gehandhabt wird, muss sich zeigen.
Ausgenommen vom Verbot bleiben vorerst die Terrassen von Cafés und Restaurants – eine Entscheidung, die insbesondere auf Druck der Gastronomie getroffen wurde. Auch E-Zigaretten (Vapes) sind aktuell nicht von den neuen Einschränkungen betroffen. Allerdings plant die Regierung für 2026 strengere Vorgaben für elektronische Nikotinprodukte, etwa hinsichtlich des Nikotingehalts und der verwendeten Aromen.
Frankreich gehört mit einer hohen Raucherquote – etwa ein Drittel der Erwachsenen und rund 15 % der Jugendlichen rauchen – zu den europäischen Ländern mit dem größten Tabakkonsum. Jährlich sterben hier rund 75.000 Menschen an den Folgen des Rauchens, das entspricht etwa 200 Todesfällen pro Tag. Die neuen Maßnahmen sollen nicht nur den Passivrauch in der Öffentlichkeit verringern, sondern vor allem das Rauchen gesellschaftlich weiter marginalisieren, den Einstieg junger Menschen erschweren und helfen das Abfallproblem mit achtlos entsorgten Kippen in den Griff zu bekommen.
Die breite Bevölkerung steht laut Umfragen mehrheitlich hinter den neuen Maßnahmen. Zwischen 60 und 80 % der Franzosen begrüßen die Einschränkungen. Dennoch gibt es auch kritische Stimmen – insbesondere von Café-Betreibern, konservativen Politikern und jenen, die die Maßnahmen als „Einschränkung persönlicher Freiheit“ um- und fehldeuten. Die Umsetzung soll durch klare Hinweisschilder und Informationskampagnen unterstützt werden, wobei auch ein gewisses Maß an Selbstregulierung der Bevölkerung erwartet wird.
Das Rauchverbot ist Teil des nationalen Tabakkontrollprogramms 2023–2027, das auf eine „rauchfreie Generation“ bis zum Jahr 2032 abzielt. Die jetzt in Kraft tretenden Regeln markieren dabei einen bedeutenden Schritt in Richtung dieses Ziels – Frankreich positioniert sich damit einmal mehr als Vorreiter in der europäischen Tabakprävention. Die Botschaft ist klar: Rauchen gehört nicht in den Alltag von Kindern und Jugendlichen – und nicht in die Räume, in denen sie leben, spielen und lernen.
Frankreich hat in den letzten zwei Jahrzehnten ein umfassendes Maßnahmenpaket gegen Tabakkonsum eingeführt – mit teils deutlichen Erfolgen. Besonders wirksam waren Preiserhöhungen, neutrale Verpackungen und Rauchstopp-Kampagnen. Die Zahl der Raucher ist seit 2016 um über eine Million gesunken.
Jahr | Maßnahme | Beschreibung | Erfolg/Wirkung |
2006 | Rauchverbot in öffentlichen Innenräumen | Einführung eines Rauchverbots in öffentlichen Einrichtungen, später ausgeweitet auf Gaststätten | Rückgang des Passivrauchens, besonders in der Gastronomie und am Arbeitsplatz |
2011 | Rückerstattung für Rauchstopp-Medikamente | Finanzielle Unterstützung für Nikotinersatztherapien (z. B. Pflaster, Kaugummis) | Leichter Zugang zu Entwöhnungshilfen, aber begrenzter Effekt auf langfristige Abstinenz |
2016 | Einheitliche Standardverpackungen („Plain Packaging“) | Einführung einheitlich gestalteter, unattraktiver Zigarettenpackungen | Verringerung der Attraktivität von Tabakprodukten, besonders bei Jugendlichen |
2017 | Steuererhöhungen und Preisanhebungen | Anstieg des Preises pro Zigarettenpackung auf über 10 € bis 2020 | Deutlicher Rückgang des Konsums bei jungen Menschen und Geringverdienenden; insgesamt über 1 Million Raucher weniger zwischen 2016 und 2019 |
2018 | Verbot von Werbung und Sponsoring durch Tabakfirmen | Strikte Einschränkungen für Tabakwerbung in allen Medien und bei Veranstaltungen | Sichtbarkeit von Tabakprodukten stark reduziert, vor allem bei jugendlicher Zielgruppe |
2019 | Nationale Rauchstopp-Kampagnen („Mois sans tabac“) | Aufrufe zu einem rauchfreien Monat November mit Unterstützung durch App, Materialien, Beratung | Über 200.000 Teilnehmer jährlich, viele davon mit erfolgreichem Rauchstopp oder Reduktion des Konsums |
2021 | Stärkere Regulierung von E-Zigaretten und Vapes | Altersbeschränkungen, Werbeverbot, Abgabebeschränkungen | E-Zigaretten-Konsum stagniert, aber Nutzung bei Jugendlichen bleibt ein Problem |
2023 | Nationales Tabakkontrollprogramm 2023–2027 | Ziel: „rauchfreie Generation“ bis 2032, mit schrittweisen Maßnahmen wie Außenraumverboten | Grundstein für langfristige Strategie, aktuelle Änderungen (2025) setzen die nächsten Etappen konsequent um |
Die Informationen wurden mit Hilfe von ChatGPT zusammengestellt.