Kinder von Raucher, so hat ein deutsches Forscherteam an der Uniklinik Heidelberg in einer großen Studie herausgefunden, leiden deutlich häufiger an Bluthochdruck als der Durchschnitt. Bei den über 4.200 untersuchten Fünfjährigen stellte sich nicht nur eine erbliche Vorbelastung für hohen Blutdruck (Hypertonie) heraus, sondern auch, daß überflüssige Kilos dies begünstigen. Normalgewichtige Kinder sind demnach aber ebenso bedroht, wenn die Eltern rauchen – ihr Risiko steigt um 21 %. Damit ist zum ersten Mal eni Zusammenhang zwischen Passivrauch und Bluthochdruck bei Kindern nachgewiesen worden.
Wieso läßt Tabakqualm den Blutdruck steigen?
„Tabakrauch hat vielfältige Effekte auf die Blutgefäße“, erklärt Privatdozentin Dr. Elke Wühl, Oberärztin am Heidelberger Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin. So komme es zu einem Anstieg der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin und einer Abnahme des Wirkstoffs Stickoxid in der Gefäßwand, der diese erweitert. Außerdem wird die Innenwand der Blutgefäße durch Tabakrauch dicker und verliert an Elastizität. Bluthochdruck ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Die Gesundheit der Kinder im Blick
Eltern warnen die Ärzte in Heidelberg davor, ihre Kinder Tabakrauch auszusetzen, da dies langfristige schädliche Folgen haben könne. Wichtig sei zudem, weitere Risikofaktoren wie Übergewicht zu reduzieren. Neben den bekannten Risiken für die Atemwege belastet Rauchen und Passivrauchen den gesamten Organismus – wenn Sie Kinder haben oder wollen denken Sie also unbedingt nicht nur an Ihre eigene Gesundheit, sondern auch an die Ihrer Sprösslinge.