Niemals verzichten Tabak-Konzerne auf einen Teil ihres Gewinns, soviel dürfte jeder noch so passionierte Raucher inzwischen verstanden haben. Dass auch die Erhöhung der Tabaksteuer zum Jahresbeginn auf die Endverbraucher umgelegt hat war deshalb auch nur einen Frage der Zeit. Zur Jahresmitte kündigt der Tabakkonzern Reemtsma nach Philip Morris an, seine Schachteln um rund 20 Cent zu verteuern. Bis 2015 werden weitere Steuererhöhungen folgen so dass die durchschnittliche 19-Stück-Schachtel schlussendlich von 2012 bis 2015 um etwa 40 Cent teurer wird.
Unsere Hoffnung ist es, dass durch die Überschreitung der psychologisch offensichtlich wirksamen Schwelle von 5,- € viele Raucher ihr ungesundes Laster (das eigentlich eine von den Profitteuren bewusst herbeigeführte Sucht ist) beenden können. Der Deutsche Zigarettenverband sieht Steuererhöhungen naturgemäß „kritisch“. Allerdings hoffen die Zigarettenlobbyisten darauf, dass durch die vielen, kleineren Steuererhöhungsschritte nicht so viele Raucher abgeschreckt würden wie in den Rot-Grünen Regierungszeiten als 2002 und 2005 die Preise zweimal deutlich angehoben wurden und die Packung insgesamt um fast 2,- € teurer wurden.
Auch ökonomisch spricht alles dafür, Steuererhöhungen so hart wie möglich, sprich auf einmal und in hohen Schritten umzusetzen; zumindest wenn es um Tabaksteuern geht. Laut Ökonom Tobias Effertz vom Institut für Recht der Wirtschaft an der Universität Hamburg entlasten mutige Stuererhöhungen die Krankenkassen und reduziert die Gesundheitsausgaben. Die Folgekosten des Rauchens belaufen sich auf mehr als 30 Milliarden Euro im Jahr und liegen damit deutlich über den Umsätzen der Tabakindustrie, die 2009 knapp 24 Milliarden Euro erreichten:
Quelle: http://www.welt.de/politik/deutschland/article13793054/Zigaretten-rauchen-fuer-die-Steuerkasse.html