Aktiver Kinderschutz im Auto

Symbolbild Rauchverbot im Auto

Kategorien:

Ist es tatsächlich ein weiterer Schritt zur Gängelung von Menschen mit hohem (Pseudo-)Freiheitsbewusstsein, eine Einschränkung der individuellen Rechte oder eine nicht notwendige Maßnahme, denn niemand würde doch Kinder, Jugendliche oder gar schwangere Frauen einem unnötigen Risiko aussetzen.

Oder ist ein Rauchverbot in Fahrzeugen, sobald Kinder oder Schwangere mitfahren, nicht nur ein Schutzinstrument für solche Menschen, die keine oder kaum Möglichkeiten haben, sich zu wehren, geschweige denn auch nur die eigene Schutzbedürftigkeit zu erkennen?

Lassen Sie es mich mit der aktuellen juristischen Auffassung aus dem Ökologischen Wandel beschreiben: bisher hatten Privatpersonen und Firmen die Möglichkeit, für die Abholzung eines Waldes zu klagen, der Wald aber keine, um dagegen vorzugehen. In die Fahrzeug-Situation umgemünzt: können und würden Minderjährige ihre eigenen Eltern verklagen, weil diese sie im Auto vollqualmen und dadurch schädigen?

Nun könnte man mutmaßen, dass Raucher:innen doch verantwortungsvoll mit dem Tabak umgehen würden und (besonders die eigenen Kinder) vor dem schädlichen Qualm schützen würden. Sie unterschätzen aber die Passivrauchkonzentrationen in der geschlossenen Fahrzeugkabine und glauben häufig irrtümlich, dass ein (zumindest) teilweise geöffnetes Fenster den Großteil des Rauchs entweichen ließe. Das ist aber nach der aktuellen Studienlage bei weitem nicht so – es wird geschätzt dass die Passivrauchkonzentration im Auto an keinem anderen Ort übertroffen wird. Nach Schätzungen des Deutschen Krebsforschungszentrum sind in Deutschland derzeit etwa eine Million (1.000.000) Kinder und Jugendlicher Tabakrauch im Auto ausgesetzt.

Ähnlich wird das bereits in vielen Ländern gesehen und deshalb teils seit vielen Jahren konsequent umgesetzt. In England, Schottland, Wales, Nordirland, Irland, Frankreich, Malta, Finnland, Zypern, Litauen, Slowenien, Österreich, Italien und Griechenland gelten teils seit 2010 strenge Relgeln, wenn sich Minderjährige „an Bord“ befinden.

Ein umfassendes Rauchverbot im Auto haben wir u. a. in einem Artikel von 2019 gefordert, die konservative, pseudolibertäre Haltung der CDU/CSU und der FDP und die aktive Blockade durch Politiker wie Volker Kauder oder Joachim Pfeiffer haben dies jahrelang verschleppt. Nun ist es Zeit, die Passivrauch-Risiken für Kinder endlich zu verringern! Lassen Sie uns für die erneuerung dieser Kampagne aktiv werden.

Am 11. März hat der Bundesrat die Novellierung des Bundesnichtraucherschutzgesetzes (BNichtrSchG) aus der Schublade gezogen, in die sie 2019 geschoben wurde, und erneut eingebracht. Werden nun Sie tätig! Bitte fordern Sie ihre Abgeortnete, ihren Abgeordneten (oder wenn es in ihrem Wahlbezirk mehrer gibt natürlich am besten alle) auf, diesem ausdrücklichen Kinderschutzgesetz zuzustimmen.

Weitere Informationen zu dem Gesetz und zum Passivrauchen finden Sie hier: